Alter Weinkeller

Bei dieser Kelleranlage handelt es sich um zwei Gewölbe.
Ein größeres Gewölbe mit einer Gewölbedecke die als ein Segmentbogen ausgelegt ist. Verstärkt wird das Gewölbe mit zwei Gurten, die als Korbbogen gebaut wurden. Also kein Klassisches Tonnengewölbe mit einem Rundbogen. Als Wiederlager dient die Außenwand hangseitig und die gegenüberliegende Innenwand, die zwischen dem großen und kleineren Gewölbe steht. Das kleinere Gewölbe hat ein klassisches Tonnengewölbe im Halbrundbogenformat und lastet sich zum einen auf der Zwischenwand zum großen Gewölbe ab, und zum anderen auf eine weitere Innenwand, die die Abtrennung zu dem Vorraum (talseitig) schafft. Das kleinere Gewölbe ist mehr ein Gang und diente sicherlich nur als Verkehrsweg.
Durch die Nähe zu einem der drei Siegener Stadttore, dem Wetzlarer Tor, (später Löhrtor gegannt), kann man davon ausgehen, dass diese Kelleranlage Bestandteil der alten Wehrbefestigung war.
Dafür spricht auch die Tatsache, dass das Gebäude in einer Flucht mit dem damaligen Löhrtor steht. Man könnte sagen, dass die südliche Außenmauer des Löhrtores die Bauflucht des hiesigen Kellers vorgegeben hat. Allerdings liegen die Keller außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer und sind somit auf alten Karten nicht eingezeichnet.
Großes Gewölbe mit zwei Gurtbögen.
Erkennbar: die Flucht des Gebäudes ist identisch mit dem Verlauf des Löhrtores
Überlieferungen zufolge wurden diese Räume später als Umspannstation für Kutschen genutzt, um dort die Pferde zu versorgen. Ob das so war, ist nicht belegbar. Die Räumlichkeiten sind dafür sehr klein und recht niedrig. Auch der heutige Zugang wäre mit einem Pferd nicht passierbar. Allerdings kann der Zugang damals anders gewesen sein, da die Keller nicht sehr tief im Erdreich sind, könnte es sein, dass die Giebelseiten des größeren Gewölbes an die damaligen Verkehrswege angebunden waren und somit wäre auch ein Zugang für Pferde o.ä. möglich.