Hochbehälter Hasengarten

Der Hochbehälter am Hasengarten

Von außen unscheinbar unter einer Wiese beim Oberen Schloss liegt dieser mächtige Koloss unter der Erde. Dabei ist er für die Trinkwasserversorgung der Altstadt maßgeblich von Bedeutung – Der Hochbehälter Hasengarten. Dieses Wasserreservoir speichert in seinen beiden Kammern zusammen 2.000 m² Trinkwasser. Die SVB sind Eigentümer der Hochbehälter in Siegen und Umgebung und haben die Siegener Unterwelten zu einem Fototermin eingeladen.

Kaum zu glauben, aber nur 0,5 Prozent des weltweit verfügbaren Wassers ist Süßwasser. Der Rest ist Salzwasser oder Süßwasser, welches an den Polkappen, in Gletschern oder in der Atmosphäre gebunden ist. Hier in Siegen und naher Umgebung wird das wichtigste Lebensmittel aus Grund- und Oberflächenwasser gewonnen und stammt größtenteils von der Obernautalsperre und der Breitenbachtalsperre. Vom Wasserverband Siegen-Wittgenstein aufbereitet wird das Wasser in insgesamt 25 Hochbehälter gepumpt und von dort über das Leitungsnetz zu jedem Wohnhaus verteilt.

Der Hochbehälter Hasengarten ist seit seiner Fertigstellung im Jahre 1888 der Älteste Hochbehälter des Siegerlandes. Der Eingang erfolgt über die Schieberkammer, welches auch der einzige Gebäudeteil des Hochbehälters ist, den man von außen erkennen kann. Von der Schieberkammer aus kann man in die Füllkammern schauen und blickt in eine riesige türkis-schimmernde Wassermenge. Es ist kalt. Irgendwo hört man Wasser durch ein Rohr schießen, hin und wieder springt eine Pumpe an.

Die andere Wasserkammer ist derzeit leer. Alle fünf Jahre wird das Wasser in einer Wasserkammer abgelassen, damit diese saniert und gereinigt werden kann. Das ist die Gelegenheit, also nehme ich mein Fotoequipment und Beleuchtungsset mit und steige durch die kleine Luke in die riesige Halle. Es entsteht ein Echo, welches gefühlt überhaupt nicht verhallt. Die Glatten wände schlucken keinen Schall und so wirkt die Akustik ziemlich laut.

Der Hochbehälter und seine Architektur

Der Situationsplan von 1888 zeigt links das Obere Schloss in seinem Grundriss. Unten horizontal verläuft die Burgstraße. Weiter Oberhalb der Burgstraße steht „Altes Resrvoir“. Dieses Existiert auch heute noch. Weiter darüber erkennt man den Hochbehälter Hasengarten wobei hier eine Kammer farblich hervorgehoben wurde. Die zweite Kammer weiter oben ist baugleich. Die Zulauf – und Überlauf – und Entleerungsleitung sind hier ebenfalls eingezeichnet. Damals war die Schieberkammer noch Nordwestlich am niedrigsten Punkt des Hochbehälters. 1993 Wurde die heutige Schieberkammer erbaut.

Eine Kammer besteht aus sechs nebeneinanderliegenden keinen Tonnengewölben mit einer Spannweite von genau 2,26 m und einer Höhe mit 4,80 m bis in die Gewölbefirste. Das Gewölbe ist mit Ziegelsteinen gemauert und liegt auf den zwei Außenmauern sowie fünf Widerlagern auf.

Das Widerlager ist hier auch keine durchgehende Wand, sondern besteht aus vier gewölbten Kappen. Somit entstehen in der Kammer 15 Säulen, die die Decke halten. Ein architektonisches Meisterwerk ohne Beton oder Stahl.

Bildergalerie

Besonderer Dank geht an die Siegener Versorgungsbetriebe für die Genehmigung der Dokumentation und Veröffentlichung.