Im 2. Weltkrieg wurde diese Kelleranlage aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhundert einen Bunker umgebaut. Teile der alten handbetriebenen Belüftungsanlage sind noch vorhanden, wie auch Reste der Elektrik. Auch hatte man damals einen zweiten Fluchtweg einbauen lassen. Diese nebeneinanderliegenden Tonnengewölbe sind so groß, dass sich früher zwischen den beiden Gewölben ein kleineres, drittes Gewölbe befand. Von dort aus konnte man mittels Treppe in der 1,50 Meter breiten Zwischenwand in die Keller gehen.
Es handelt sich um zwei nebeneinanderliegende Gewölbe mit einer Höhe von ca. 3,80 Metern und einer Breite von 5,70 Metern. Das ist für die Bauzeit erstaunlich groß und lässt darauf schließen, dass sich hier wohlhabende Kaufleute niedergelassen haben.
Durch den Umbau zum Bunker wurde das Aussehen des Gewölbes stark verändert. Die Innenwände wurden verputzt, das kleinere Gewölbe samt Treppe verfüllt und ein neuer Zugang mit Splitterschutzanlage angelegt. Auf dem Grundriss sieht man die baulichen Veränderungen im linken Gewölbe. Der Höhenunterschied zwischen Eingang und Kellerboden beträgt ca. 2 Meter.
Der Bunker wurde nach dem Krieg zwecks Straßenbaus etwas „angeschnitten“. Die vorderen Giebelwände wurden etwas in den Raum hinein versetzt, sodass die Straße breiter gebaut werden konnte. Die Anlage liegt unscheinbar, mit einer Wiese bekrönt, im Hang.
Da der Keller nicht genutzt wird und direkt von der Straße aus zu erreichen ist, könnte man hier über eine Umnutzung nachdenken. Potential für eine Gaststätte (Bar, Club) oder ein Ausstellungsraum ist vorhanden. Dieser Keller hat bei den langfristigen Zielen von dem Projekt „Siegener-Unterwelten“ eine zentrale Bedeutung.
(Bilder in der Diashow von Hendrik Schulz)